Burschenschaft Tuiskonia Karlsruhe

Amico pectus, hosti frontem - seit 1877

Termine

Wir treffen uns jeden letzten Freitag im Monat gegen 19 Uhr zum gemütlichen Stammtisch in unserem Bierkeller.

Kontakt

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    B! Tuiskonia
    Kornblumenstraße 9
    76131 Karlsruhe

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    0721 / 69 72 67

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Warum heutzutage überhaupt noch Burschenschafter werden?

Viele Studenten meinen die optimale Vorbereitung auf den Beruf sei, sich schnell möglichst viel Fachwissen anzueignen ohne sich dabei durch unnötige Bindungen stören zu lassen. Die Übernahme von Verantwortung außerhalb des Studiums betrachten sie als überflüssig. Der Aufbau sozialer Kontakte für später scheint ihnen entbehrlich. Stattdessen begnügen sie sich in ihrer ohnehin knapp bemessenen Freizeit mit virtuellen Spielereien und oberflächlichen Fun-Aktivitäten.

Endlich im Beruf angekommen, werden sie dann aber feststellen, dass sie eben doch in einem politischen Umfeld leben, mit dem sie sich als Staatsbürger nolens volens auseinandersetzen müssen.

Sie werden sehr schnell erkennen, dass der einstige Gemeinschaftskundeunterricht sehr weit zurückliegt und häufig auch durch die Meinung des damaligen Lehrers und die gewünschte Zensur geprägt war. Und, sie werden erkennen, dass nur ein fundiertes historisches und politisches Wissen ein sicheres Bewegen zwischen Fakten und der heutzutage allgegenwärtigen „political correctness“ ermöglicht.

Sie werden ebenso schnell erkennen müssen, dass, um erfolgreich zu sein, auch gesellschaftliche Umgangsformen, sicheres Auftreten, Organisationstalent, ein breites Allgemeinwissen bei den unvermeidlichen „Small Talks“, kurzum eine gute Portion sozialer Kompetenz vonnöten ist; Fähigkeiten also, die im Studium nicht automatisch vermittelt werden, die einfach trainiert werden wollen und müssen.

Wo anders könnte man all dies besser lernen und trainieren und sich gerade dieses Wissen aneignen, als in einer Burschenschaft, die schon ein politisches Umfeld fortschrittlich gestaltet, bereits an den fundamentalen politischen Aufgaben des beginnenden 19. Jahrhunderts erfolgreich mitgewirkt und sich seither stetig weiter entwickelt hat?

Ganz bewusst fördern wir nämlich im Geist unserer Gründungsväter unsere persönliche Weiterentwicklung, z.B. durch Diskussionsabende - wir nennen diese „Burschenschaftlichte Abende - durch Vorträge von gewichtigen Mandatsträgern des öffentlichen Lebens, durch Verbandsarbeit und nicht zuletzt durch Festvorträge bei unseren gesellschaftlichen Anlässen. Persönliche Gespräche mit unseren „Alten Herren“, die durchweg in führenden Positionen der Industrie und Wirtschaft tätig sind oder waren, runden diese Bewusstseinsbildung ab.

Da bei uns sozialer Hintergrund, konfessionelle Bindung, politische Ausrichtung, Studienrichtung oder regionale Prägung keine Rolle spielen, ist für ein breites Themenspektrum zu allen Gelegenheiten zusätzlich gesorgt. Selbst in der lockeren, geselligen Runde in unserem Bierkeller kommt es immer wieder ganz spontan zu ernsten Gesprächen, wenn über Vorlesungen, Klausuren, Prüfungsfragen oder über das aktuelle Tagesgeschehen diskutiert wird. Was also nach Studium Generale aussieht, gibt es in der burschenschaftlichen Runde „privatissime et gratis“ und trägt so ganz unbewusst zur persönlichen Meinungsbildung bei.

Bei den „Meetings“ zur Regelung der Bundesangelegenheiten – wir nennen diese Meetings übrigens Konvente – lernt man z.B. Tagesordnungen aufzustellen und sie durchzusetzen, zuzuhören und danach das Wort zu ergreifen, zu argumentieren und Unterstützung für die eigene Meinung zu finden, auch eine Abstimmungsniederlage zu ertragen und eben alles, was einem im Berufsleben später als „Sitzungszeremoniell“ wieder begegnet. Als Burschenschafter ist dies dann im Beruf kein Neuland mehr, kein Glatteis, auf dem man sich blamieren könnte.

Wo anders als in der eigenen Verbindung könnte man auch später im Beruf offen über seine Erfahrungen oder Probleme sprechen? Sich bei Bedarf in schwierigen Situationen Rat holen, ohne berufliche Neider fürchten zu müssen?

Natürlich freuen wir uns auch, wenn wir im Privat- oder Berufsleben als Gegenüber einen Burschenschafter erkennen. Nicht, dass wir daraus irgendwelchen unlauteren Nutzen für uns ziehen wollen; es genügt uns zu wissen, dass wir hier einen gestandenen Gesprächspartner unserer „Wellenlänge“ vor uns haben.

Und noch ein Aspekt, den man gerade als älteres Semester nicht missen möchte: die unbeschwerte Verbundenheit miteinander und die lebenslange Freundschaft, die es Wert sind, dass man sich hier in der Burschenschaft engagiert hat. Wenn sich etliche Jahre nach dem Studium die Kommilitonen von einst in alle Winde zerstreut haben, haben wir immer wieder die Möglichkeit, auf unserem Verbindungshaus alte Weggefährten zu treffen und zusammen mit den jungen Bundesbrüdern in geselliger Runde das Glas zu erheben mit einem donnernden Vivat, Crescat, Floreat Tuiskonia!